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Wir hören es aus allen Ecken. Die Pädagog*innen rufen danach. Die Wirtschaft braucht sie ganz dringend. Auch die Eltern formulieren diese klare Aufforderung. Wir brauchen smarte Kinder für die digitale Welt! Aber wo kommen die her? Oder gibt es die schon längst und wir sehen sie nur nicht, weil wir Erwachsenen dafür erst einmal medienkompetenter werden müssten?

Medienkompetente Kinder brauchen medienkompetente Eltern.

Diese Fragen umtrieben mich bei meiner Keynote für den Medienfachtag ´Smart sein?! – Mobile Alleskönner in Kita und Schule´. Die Diakonie Hersfeld-Rotenburg lud gemeinsam mit dem Projekt Netz mit Webfehlern und der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse in Hessen zu dieser Fachtagung ein. Ich habe mich besonders über diese Einladung gefreut, weil sich die Veranstaltung an Erzieher*innen in der Ausbildung richtete.

Für den Tag gab es zwei Speaker*innen. Cordula Kahl vom MuK Hessen sprach über die Entwicklung der Mediatisierung unserer Kinder. Ihr Appell

Rettet die Matschhose

hat mir dabei besonders gefallen.  Sie lud dazu ein, unseren Kindern (wieder) den Raum zum Experimentieren und Erfahren zu ermöglichen.

Das MuK stellte danach Apps und kreative Anwendungen für Kinder im Selbsttest vor. Da waren tolle und spannende Sachen dabei. Ich kann an der Stelle hier verraten. Die Erwachsenen hatten großen Spaß beim `Daddeln´. Das können wir uns das nächste Mal vielleicht in Erinnerung rufen, wenn wir nicht verstehen können, warum das Kind „unbedingt und nur einmal“ eine Kinder-App spielen möchte.

Als zweiter Speaker durfte ich dann ran und etwas zum Thema Kinder Digital sagen.

Meine Keynote gibt es auch als Podcast via anchor.fm zu hören:

Wir hatten viele interessierte Nachfragen und einen guten und lebendigen Austausch. Es hat mir ein gutes Gefühl gemacht, dass gerade die Erzieher*innen in Ausbildung mit einer großen Offenheit sich dem Thema Digitalisierung widmeten.

Die Slides meiner Keynote „Kinder Digital“

 

Mein Resumee

Kinder gehen nicht von sich aus richtig oder falsch mit Medien um. Kinder sind zunächst erst einmal wissbegierig und interessiert. Die Ausgangslage ist also mehr als gut, Kinder für eine digitale Welt smart und souverän zu machen. Die Frage ist für mich vielmehr, in welchem Kontext lernen Kinder den Einstieg und den Umgang mit digitalen Medien? Dafür müssen wir uns als Eltern und Erwachsene zunächst selbst hinterfragen. Das ist mitunter unbequem. Also packen wir das in Form einer optimalen digitalen Förderung auf die Schultern unsere Kinder. Das ist vor allem eins – unfair. Kein Projekt. Kein Workshop und keine Veranstaltung – sei sie noch so gut – kann die Wirkung von uns Erwachsenen auf  unsere Kinder ersetzen, oder ausbessern.

Wir sind die wichtigsten Modelle für unsere Kinder!

Da kann eine tolle Generation von jungen Menschen heranwachsen, die sich die Chancen der Digitalisierung zu eigen macht und dabei gestalterisch und kreativ mit ihnen interagieren lernt. Ob es dazu kommt, liegt nicht an unseren Kindern, sondern zunächst an uns.

An dieser Stelle darf ich noch auf das erste DigiKids Webinar aufmerksam machen. Am Donnerstag kümmern wir uns gemeinsam mit den Kolleg*innen von werdedigital.at  um das Thema Smarte Kita. Ihr wollt noch dabei sein? Gerne. Hier gehts zur kostenfreien Anmeldung.

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