Google Family Link. Das Google Konto für Kinder
Google hat einen neues Angebot am Start. Mit Google Family Link möchte das Unternehmen aus Mountain View die Tür gerade für Familien ganz weit aufmachen. Durch das neue Angebot hast du also die Möglichkeit – ich schreibe das jetzt mal ganz wertfrei – ein Google Konto für deine Kinder einzurichten. Hier ein Artikel aus der t3n zu Google Family Link (hier lesen …).
Was kann das neue Angebot, das es für Play Store (hier) und App Store (hier) nun auch in Deutschland gibt? Ein Google-Konto für mein Kind? Brauche ich das? Wir haben das Projekt einmal getestet und nehmen Euch mit auf eine kleine Safari durch die Anwendung.
Kinder mussten bislang 13 Jahre alt sein, um ein Google Konto eröffnen zu können. Jetzt nicht mehr
Soweit die Grundannahme von Google.
Der Google Family Link Kinder-Account von heute, wird ganz fließend zum aktiven Google-Konto von morgen.
Nachdem sich die Eltern, über den entsprechenden App Store die App heruntergeladen haben, kann es auch direkt losgehen. Nachdem Du ein paar Angaben gemacht hast, kannst Du ein eigenes Konto für dein Kind anlegen und Online-Zeiten, Apps und Anwendungen über eine Art Control-Desk verwalten. Natürlich geht es der Anwendung vornehmlich um Apps aus dem Hause Google.
Was kann Google Famliy link noch?
- starke Passwörter erstellen
- Inhaltsfilter nutzen
- Vernünftige Nutzungsdauer festlegen
- Vertrauliche Informationen sichern
- Gemeinsam erkunden
Soweit, so Google. Google Family Link soll also die Familienumgebung sein, in dem du die Android-Geräte deiner Kinder kontrollieren und steuern kannst. Das ist an der Stelle wichtig zu sagen: Auch wenn Eltern die Anwendung über iOS nutzen können, geht es bei den Endgeräten der Kinder ausschließlich um Android-Geräte. Das jedoch nicht auf allen, sondern nur für Geräte mit Android Nougat (7.0) und höher.
Hier seht ihr ein paar Screenshots von Google Family Link.
Insgesamt macht die App einen aufgeräumten Eindruck. User Interface und Nutzerfreundlichkeit ist gewohnt hoch.
Google und die Sache mit diesem datenschutz
Sollen wir jetzt über die Datenkrake Google diskutieren? Ich finde diese Diskussion richtig und wichtig. Erst recht, wenn es um unsere Kinder geht, die in diesen Kosmos aufgenommen werden. Hier für heute hat diese Diskussion keinen Platz. Vielmehr gilt es aus meiner Sicht, die App möglichst nüchtern und aus Elternsicht zu bewerten.
Folgende Fragen helfen, zu klären ob Google Family Link etwas für dich ist:
- Nutzt du Google-Dienste (Gmail, Fotos, Keep, Kalender, Chrome, … etc.)?
- Hat dein Kind Android-Geräte im Einsatz?
- Möchtest du zentral Anwendungen und Online-Zugänge der Endgeräte der Kinder steuern?
Dreimal „ja“? Dann solltest Du dir die Familien Anwendung für Google auf jeden Fall einmal anschauen.
Fazit
Das Ganze erinnert mich doch stark an die Spielzeug-Bohrer von bekannten Heimwerker-Marken, an die Rutschautos bekannter Auto-Marken, usw. usw. … Braucht Kind wirklich ein Google-Konto, bevor es 13 Jahre alt ist? Hier wird natürlich auch ein ganzes Stück Markenidentität den jungen Konsument:innen eingepflanzt. Vielleicht stellt sich für diese Kinder auch weniger die Frage, wie viele Infos sie Google über sich anvertrauen möchten? Klar kann diese Anwendung bequem sein. Klar ist dann aber auch, dass das Kind – ganz automatisch in die Welt von Google eintaucht. Ein solcher Kinder-Account fördert auch eine (spätere) unreflektierte Nutzung von Google-Diensten. Noch unreflektierter, als diese ohnehin schon bei uns Erwachsenen oftmals vorhanden ist.
Ein solcher Kinder-Account fördert eine unreflektierte Nutzung von Google-Diensten. Noch unreflektierter, als diese ohnehin schon bei uns Erwachsenen oftmals vorhanden ist.
Zudem provoziert Family Link den geschlossenen Aufenthalt im Google-Kosmos. Seien wir doch mal ehrlich, wenn ich schon zentral für meine Kinder Apps und Online-Zeiten steuern will, dann mache ich mir wohl auch weniger Mühe, Alternativ-Apps zu suchen, die dann auch noch ganz unbequem nicht mehr über Google Family Link zu steuern sind. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, dass diese Anwendung viele Interessenten finden wird.
Die Online-Zeitschaltuhr für Eltern sollte auch in ihren Händen bleiben. Medienzeiten besprechen, bestimmen und ggfs. auch limitieren sollte nicht ausgelagert werden – schon gar nicht an Google.
Wie so oft hier an der Stelle, geht es mir nicht so sehr darum, Lebensrealitäten zu bewerten, sondern vielmehr den möglichst reflektierten Austausch über diese zu fördern.
Ihr wollt mehr über Google Family Link erfahren? Dann fangt doch für heute mal bei den Datenschutzhinweisen an. Hier könnt ihr Euch alles durchlesen.
Ihr habt Fragen, Anregungen oder Feedback. Gerne hier entlang …