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Apps für Kinder

Die Lebenswelt unserer Kinder ist onlife – also digital und analog. Schauen wir also auf eine lebensweltorientierte Entwicklung, müssen wir uns ganz zwangsläufig auch mit Apps für Kinder befassen.

Eins vorweg: Die Orientierung an Anwendungen ist da eigentlich zu kurz gedacht. Viel spannender ist ein Prozessorientierung. Dazu gehören eben auch Apps – aber eben nicht nur. Die Rufe nach DER App für Kinder (auch von Seiten der Bildungsträger:innen) sind mir da zu laut. Es braucht, wie so oft, einen Gesamtzusammenhang, in dem die Intervention eingebettet ist. Das war aber schon zu analogen Zeiten so.

Mädchen Hängt über Tablet

Was braucht eine gute App für Kinder?

  1. Keine Werbung
  2. Einfache Bedienung
  3. Keine farbintensiven und stressigen Abläufe
  4. Keine Trigger / in sich geschlossene Kapitel
  5. In-App-Käufe sind nicht verdeckt, aber klar separiert
  6. Keine Gewalt / keine ungeeigneten Inhalte

In den App Stores von Google und Apple finden wir eine Vielzahl von Kinder Apps. Manche sogar mit (selbstgebauten) Zertifizierungen a la „pädagogisch wertvoll“. Eins vorweg: „Pädagogisch wertvoll“ und bedeutungsverwandte Formulierungen sind keine geschützten Begriffe. Im Prinzip kann sich das jede:r auf seine App packen. Eine wirkliche Orientierung ist das nicht. Dann gibts da noch die USK, die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. Auch so einen Sache. Eigentlich eine richtige und wichtige Prüfstelle, aber digital geht eben oftmals schneller, als Prüfungszyklen. Auch gibt es immer wieder Probleme, wenn eine App, als Grundbaustein, geprüft werden kann und wurde, dann aber immer wieder neue Online Erweiterungen erhält (wie bei Fortnite).

Erwachsene sollten so digitalkompetent sein, dass sie eine geeignete Kinder App in weiten Teilen selbst einschätzen können.

Mutter sitzt mit Kindern auf der Couch und schaut auf das Tablet.

Sicherlich ist Hilfe bei dieser Einschätzung erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Verschiedene Portale und Anlaufstellen bleiben da thematisch am Ball und informieren Euch über die aktuellen Entwicklungen. Es ist jedoch wichtig, dass ein gewisses Grundverständnis bei uns Erwachsenen vorhanden ist, um Apps in den App Stores einschätzen zu lernen.

Worauf sollten Eltern und Erzieher:innen achten?

  • Apps gemeinsam entdecken

Hab Interesse an der Lebenswelt des Kindes. Die ist eben auch digital. Das heißt nicht, dass wir jetzt auch anfangen müssen, den digitalen Apfelbaum zu pflücken. Vielmehr ist das wertschätzende und authentisch-wohlwollende Interesse an eben dieser Lebenswelt gemeint.

  • Verhalten des Kindes beobachten

Zeiteinteilungen für die Bildschirmzeit von Kindern werden an der Stelle maßlos überschätzt. Nicht so sehr das wie lange, sondern das was und wozu interessiert da eigentlich. Zeiteinteilungen können hier eine höchst allgemeine und grobe Orientierung bieten. Und nein, natürlich bedeutet das nicht, dass Kinder unbegrenzt digitale Bildschirmmedien konsumieren sollten, wir müssen uns nur von dieser „Eier-Uhr-Mentalität“ lösen, weil sie uns eher reaktiv werden lässt. Wir müssen im Alltag jedoch oftmals aktiv und vor allem situativ mit den Gegebenheiten agieren.

  • Eigene Haltung bilden

Abseits aller fachlichen Empfehlungen: Du bist der:die Expert:in für dein Kind.  Trau dir eine digitale Haltung zu. Dafür holst du dir extern (wie z.B. hier bei uns) Inputs und Impulse. Am Ende triffst Du aber die Entscheidungen, hinter denen du auch stehen und die du möglicherweise auch verteidigen musst. Nicht der:die tolle Expert:in, die Mama:Papablogger:in auf Instagram oder der Elternratgeber.

Jung Mit Tablet Im Zug

 

Nicht nur darüber bloggen, sondern auch machen – unsere DigiKids Kinder App

DigiKids, als Präventionsprojekt, hat den klaren Auftrag, ohne Stolpersteine direkt bei der Zielgruppe anzukommen und dort nachhaltig wirksam zu sein. Unsere Zielgruppe, das sind vor allem die Kinder im Kindergarten oder in der Kita, die Erzieher:innen und natürlich die Eltern. Zudem hatten wir keine Lust auf einen Methodenkoffer, der dann schon wieder thematisch überholt ist, obwohl er gerade erst bei der Kita im Einsatz ist.

Was soll unsere DigiKids Kinder App können?

  • Kinder direkt erreichen.
  • Erzieher:innen ein Werkzeug an die Hand geben, dass sie im beruflichen Alltag einsetzen können.
  • Digitale Balance kinderleicht erlebbar machen.

Fiete Kinderzoo – Erstelle deinen eigenen Zoo

Wir möchten Kinder als kreative Gestalter:innen abholen. Nicht als lineare Konsument:innen. Unsere App ist bewusst so aufgebaut, dass Kinder zunächst analog kreativ werden müssen (Zoo-Fantasie-Tier basteln) und danach dieses Tier digitalisieren und in ihrem Zoo füttern. Bewusst haben wir darauf verzichtet, Trigger und Nudging Elemente einzubauen. Ferner können mehrere Kinder an einem digitalen Zoo spielen.

Free to play meint immer free to pay – mit Euros oder deinen Daten. Anders gesagt: Was nichts kostet, ist auch nichts.

Stimmt alles, was da oben steht. Würden wir immer und direkt unterschreiben. Bei der DigiKids Kinder App sieht das etwas anders aus. Wir haben mit der Techniker eine Unterstützerin gefunden, die es ermöglicht hat, die App für die App Stores in Deutschland kostenfrei anbieten zu können.

Wie die App in Aktion aussieht, seht ihr hier …

Um „Apps für Kinder“ geht es auch in unserer neuen Podcastfolge.

 

 

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